Serie: Denkfehler im Job #9: Omission Bias

Omission Bias

„Etwas Böses tun belastet mehr, als etwas noch viel Böseres zuzulassen“

Wenn man dich zwingt, zu wählen zwischen einer Entscheidung, die garantiert direkte negative Folgen für jemanden hat und einer Alternative, die nur vielleicht oder nur indirekt negative Folgen hat, wählst du in der Regel Option 2. Sogar unsere Gesetze bestrafen aktive Schädigungen deutlich stärker als wenn die gleichen Schäden durch Unterlassung entstehen. Dein Gehirn, oder dein Gewissen, kommt nunmal besser damit klar, etwas nicht verhindert zu haben, als es klipp und klar selbst verantwortet zu haben. Doch ist es so einfach? Und was bedeutet der Omission Bias für das Berufsleben?

Was ist zu bewerten: die Tat oder das Ergebnis?
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Psychologische Sicherheit. Psychologische Sicherheit. Psychologische Sicherheit.

Psychologische Sicherheit ist sicherlich wichtig, aber nicht alles. Es gibt auch noch andere Faktoren, die die Teameffektivitiät beeinflussen.

Wer googelt, weiß: die ersten Treffer erhalten viel Beachtung, die folgenden Treffer hingegen werden schnell ignoriert. Meistens ist das ziemlich schade. Witzig ist: Das gleiche Phänomen beobachtet man auch bei den Moden, was über die Arbeitswelt so geschrieben wird. In den letzten Jahren hat sich Google von einer Suchmaschinenfirma zu einer Quelle der Weisheit für alles und jedes gemausert. „Das macht Google so“ ist immer noch ein Top-Qualitätskriterium für Raumgestaltung, Bewerbungsgespräche oder Zusammenarbeit. „Google sagt“ nämlich zum Beispiel, Psychologische Sicherheit (PS) sei das wichtigste Kriterium für effektive Teams. Und da stürzen sich jetzt viele drauf. Google wird´s wissen. Aha. Ok. Heute geht es darum, was PS sein soll – und darum, welche anderen wichtigen Erfolgsfaktoren für Teamarbeit im Hype um die Psychologische Sicherheit leider auf den Plätzen 2, 3, 4… ziemlich unbeachtet versauern.

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Warum auf lange Sicht Entscheiden wichtiger ist als Recht haben zu wollen

Odin, der komplexeste nordische Gott, verlor ein Auge. Das war kein Makel, es war eine Investition

Ich habe so gern Recht. Ich habe fast immer Recht. Ich würde mich geradezu als perfekt bezeichnen, wäre da nicht meine umwerfende Bescheidenheit :-).  Ja, es ist kein einfaches Leben, wenn man immer Recht hat. Die Mitmenschen haben nämlich andere Meinungen, und die sind dann ja naturgemäß falsch. Das strengt an. Und es macht einsam. Doch ich spüre, wie ich mich in den letzten Jahren verändere: Ich werde unperfekt. Ich mache Fehler. Und das ist ganz hervorragend. Im Prinzip noch perfekter als vorher 🙂 Warum?

In den nordischen Sagen hat Gottvater Odin es nicht ausgehalten, die Zukunft nicht zu sehen. Also opferte er ein Auge, im Gegenzug konnte er ein wenig hellsehen. Das hat zwar auch nie so richtig geklappt, aber es hatte schon was. Odin gab einen guten Teil seiner Perfektion auf. Dafür bekam er was. Perfektion wird von vielen oft im Sinne von „Makellosigkeit“ gebraucht. Die Lateiner verstanden unter perfectio aber etwas anderes, nämlich „Vollendung“. Und um diesen feinen Unterschied soll es heute gehen.

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Auslastung in den Griff kriegen – ganzheitlich

Ich höre von Führungskräften immer wieder: Mein Team ist völlig überlastet. Dabei ist es zumindest in der Theorie doch so einfach, die Auslastung in den Griff zu kriegen. Darum wird es heute gehen. Vor allem werde ich über die Verwendung von Kapazität in etwas größeren Organisationseinheiten sprechen, aber die Logik gilt auch für kleine Teams oder sogar einzelne Personen. Mir ist bewusst, dass ich hier nur theoretisch überlege und die Realität immer viel verzwickter ist. Ich hoffe, dass ist Euch auch bewusst und ihr schreibt mir keine Hasskommentare, sondern nehmt den einen oder anderen nützlichen Gedanken mit.

Dem Pinguin ist es prinzipiell egal, wie groß der Eisberg UNTER Wasser ist. Klare Prio auf dem Teil ÜBER Wasser!
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Der Pool auf dem Kreuzfahrtdeck

Neulich beschrieb ein Mensch in einem Workshop die Lage so: „unser Team ist wie ein Spielzeugboot in so einem Pool auf einem Kreuzfahrtschiff. Wir selbst können Gas geben so viel wir wollen. Das Gesamtsystem beschleunigt sich dadurch nicht. Wir prallen höchstens gegen die Poolwand“. Ich fragte: „Und dann?“ „Dann gehen wir entweder kaputt, oder wir drehen uns bei voller Fahrt im Kreis“. Das passiert, wenn Du dein Unternehmen streng nach Fachabteilungen abtrennst.

„Ick mach hier nur Kartoffeln“, sagte der Koch auf der Titanic „Abteilung Rudern sind die andern“

Es ist wie mit dem Rauchen und dem zu wenig schlafen – jeder weiß es ist nicht gut, doch machen wir es weiterhin: Unternehmen streng nach Abteilungen abteilen. Und wundern sich dann, wenn anstatt einer schneidigen Organisation ein tumbes Frankensteinmonster umhertorkelt.

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Moderierende Führung Teil 4: Priorisieren mit der 4-Felder Matrix (und ein paar Fallstricke)

4 Felder Matrixen sind prima: Aufwand vs. Nutzen, Nutzen vs. Umsetzungswahrscheinlichkeit, Ergebnisbetrag vs. Auslieferungen, etc. etc. Man setzt zwei Aspekte gegeneinander und was im Feld oben links (oder rechts) landet, ist super. Bzw. wenn wir Aktivitäten priorisieren wollen, dann landet dort das, was wir als erstes angehen müssen. Oder? Ich bringe hier heute mal ein Detail ins Spiel, was manchmal vernachlässigt wird.

Priorisieren mit der 4-Felder Matrix hat ein paar Fallstricke – macht aber nichts, man muss sie nur kennen
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Simples Workshop Design: ein Mix aus Canvas und Prozessperspektive

Canvasse sind ganz prima Formate, um darzustellen, aus welchen Bausteinen eine Organisation besteht. Prozessvisualisierungen sind gut, um Abläufe und Verantwortlichkeiten zu zeigen. Allerdings sind Canvasse sehr vereinfacht und Prozesse mappen dauert immer so lange. Warum also nicht mal beide Formate übereinander legen? Dachten sich Lisa Tiemann und ich. Daraus wurde das „Prozess-Haus“, welches bis heute als schlanke Methode im Einsatz ist. Das Prozess-Haus ist in solchen Workshops meine erste Wahl, in denen ich zwar kunden- und prozessorientiert rangehen will, aber keine Zeit für langwierige Mappings habe. Danke nochmal, Lisa :-). Was meint Ihr zu der Methode?

Das Prozess-Haus ist ein pragmatischer Mix aus Prozessvisualisierung und Canvas. Probiers mal aus und gib mir Feedback, ob Du es auch so gern einsetzt, wie ich.
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Swift Trust 2 – Kritik an der Theorie vom Instant-Vertrauen

Debra Meyerson und Andere* haben ein wunderbares Phänomen beschrieben: Swift Trust. Der magische Prozess, wenn Leute sich sofort Vertrauen. In einem früheren Post habe ich darüber schon einmal geschrieben und argumentiert, warum Du viel mehr Rotation in Deine Bude bringen solltest. Diesmal setze ich mich mit der Kritik an der Theorie „Swift Trust“ auseinander und bleibe natürlich voll bei meiner Linie.

People over Process – gilt das auch für Bruce Tuckmans Eieruhr der Teamentwicklung?

Was ist Swift Trust?

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Serie Denkfehler #8: Empathy Gap

„Gechillte Leute haben keine Ahnung, wie es wütenden Leuten grade ergeht – und andersherum“

Wir sind mies darin, vorherzusagen, wie wir in einer ganz anderen Situation empfinden WÜRDEN. Sind wir zum Beispiel gerade sehr wütend, können wir uns nicht präzise ausmalen, wie wir fühlen, denken und handeln würden, sobald wir uns wieder abgeregt haben. Was heißt das fürs Berufsleben und was kann man tun?

Empathie heißt in den anderen einfühlen, da muss man sich meist erstmal aus sich RAUSfühlen
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