Ich habe es nicht so mit Zitaten. Woher weiß ich, ob sie wirklich von der Person stammen und ob der Kontext stimmt? Peter Drucker, seit Jahrzehnten unbestrittener Management und Leadership Guru, wird immer noch enorm viel (falsch) zitiert. Wer kennt nicht „Culture eats Strategy for Breakfast“? Leider falsch.
In diesem amüsanten kleinen Test kann man nicht nur prüfen, ob man den richtigen Riecher hat, sondern auch den Kontext der Zitate nachlesen:
Ich sitze pro Jahr ca. 500h im Auto, um zur Arbeit zu kommen. Das sind zusammengenommen ca. 60 komplette Arbeitstage. Im Laufe des Arbeitslebens wären das ca. 2400 Tage, also ca. 6 Arbeitsjahre (!), nur um zur Arbeit zu kommen.
Männer sterben statistisch gesehen ca. 5 Jahre früher als Frauen (achtung, das sind die Erwartungen für heutige Jungen und Mädchen). Das heißt, mir entgehen statistisch ca. 5 Jahre Rente in Höhe von insgesamt ca. 100.000 EUR, 260 mal Sonntagsfrühstück und ca. 1800 mal den Enkeln Gutenachtsagen.
Einmal 30 Sekunden innehalten, um einem Kollegen wirklich Aufmerksamkeit zu schenken, sich zu sortieren, mit wachem Geist bei der Sache zu sein – angenommen, das bewirkt eine Zeitersparnis im Gesamtsystem „hintenraus“ von 30 Minuten pro Woche pro Person. Wenn man das bei 10 Kollegen das ganze Jahr über tut, dann stünde ein Invest von drei Stunden gegenüber einem Return von 25 Arbeitstagen!
Peter und Hull haben 1969 ein berühmtes Buch geschrieben – Das Peter Prinzip. Viele kennen die eine Hälfte ihrer berühmten These: In größeren Unternehmen mit genügend Hierarchiestufen steigt jeder so weit auf, bis er in einem Job ankommt, in dem er versagt. Aber die zweite Hälfte ist weniger bekannt, und die dreht sich um Talente, die NICHT aufsteigen. Details dazu, und was man daraus folgern kann, heute als Wort zum Sonntag. Viel Spaß!
Angenommen, Herr P. wird alle paar Jahre befördert, weil er einen halbwegs guten Job macht und es im Konzern genügend Hierarchieebenen und Pöstchen gibt, mit denen man Lebensläufe ausgestalten kann. Jede Beförderung geschieht, weil Herr P. „einen guten Job“ gemacht hat und seinen Willen bekundet hat, Karriere zu machen. Die Personaldiagnostiker haben ihn nach allen Regeln ihrer Kunst geprüft und grünes Licht gegeben.
Solange Herr P. nicht aufhört, nach dem nächsten Karriereschritt zu fragen und Leistung zeigt, solange die Pöstchen nicht ausgehen und solange die HR nicht sagt, jetzt ist aber gut, wird das Spiel weiter laufen. Bis Herr P. auf einen Posten landet, in dem er definitiv überfordert ist. Und dort chefft er dann im roten Bereich vor sich hin.