Der Pool auf dem Kreuzfahrtdeck

Neulich beschrieb ein Mensch in einem Workshop die Lage so: „unser Team ist wie ein Spielzeugboot in so einem Pool auf einem Kreuzfahrtschiff. Wir selbst können Gas geben so viel wir wollen. Das Gesamtsystem beschleunigt sich dadurch nicht. Wir prallen höchstens gegen die Poolwand“. Ich fragte: „Und dann?“ „Dann gehen wir entweder kaputt, oder wir drehen uns bei voller Fahrt im Kreis“. Das passiert, wenn Du dein Unternehmen streng nach Fachabteilungen abtrennst.

„Ick mach hier nur Kartoffeln“, sagte der Koch auf der Titanic „Abteilung Rudern sind die andern“

Es ist wie mit dem Rauchen und dem zu wenig schlafen – jeder weiß es ist nicht gut, doch machen wir es weiterhin: Unternehmen streng nach Abteilungen abteilen. Und wundern sich dann, wenn anstatt einer schneidigen Organisation ein tumbes Frankensteinmonster umhertorkelt.

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Kaum einer hat ANGST vor Veränderung. Was soll der Quatsch?

Ich habe jetzt bestimmt ca. 5.000 Menschen in Veränderungen erlebt. Ca. 10% durfte ich intensiver kennenlernen, bei 90% habe ich zumindest deren fachliche und überfachliche Forderungen, Sorgen und Hoffnungen erfahren. Was nicht zu spüren war: ANGST VOR VERÄNDERUNGEN. Immer wieder begegnet mir dieser Satz. Dabei ist er VÖLLIG FALSCH. Wieso wird das trotzdem ständig kolportiert?

Lass deine Psycho-Studien mal stecken. Die meisten Bullshitquellen untermauern diese Fehlaussage nur mit weiteren Bullshitquellen. Beispiel: Angst-Verstehen.de „die meisten Menschen haben Angst vor Veränderungen“. Quellen:
– Pal-Verlag (Lebenshilfe),
– stern.de (mittelmäßige Zeitschrift),
– zeitzuleben.de („ein Informatiker, der manchmal ein bisschen schüchtern ist, gerne Tiramisu mag, und manchmal Dinge kauft, die er nicht braucht“)…

Darüber, was Menschen meiner Meinung nach in Zeiten der Veränderung wirklich fürchten, und was Du bitte tun solltest, schreibe ich heute einen etwas längeren Beitrag.

Juchu! Wenn die Kollegen meinen Bullshit nicht hinnehmen, liegt es an denen! 😉
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Digitalisierung hat zwei Gesichter

Steile These des Tages: Die digitale Automatisierung hat zwei gegenläufige Auswirkungen auf unsere Jobs. Wer bisher ganz gern Systeme befüllt hat, wird seinen Job schwinden sehen. Und wer Menschen dem Computer vorzog, wird dies in Zukunft überdenken müssen. Ersteres ist klar, doch warum  eigentlich letzteres?

Ich soll jetzt nicht mehr Computer tippen. Ich muss jetzt immer Computer tippen.

Kategorie A: alle die berufsbedingt den ganzen Tag irgendwas „ins System tippen“, werden Teile ihres Jobs an die Automaten verlieren. Es ist schlicht ineffizient, wenn man händisch Daten hin und her tippt. Datenpools, vernetzte Systeme und Algorithmen sorgen längst zunehmend für automatisch ablaufende Prozesse. Steuerdaten, Kennzahlen, Spezifikationen, Ein- und Ausgänge, Kundendatenaufnahme, Dokumentation  von etwas, etc. pp. das sollte am besten alles im Hintergrund flutschen und nicht „sachbearbeitet“ werden müssen. Dieser Teil ist nichts Neues.

Wissensarbeit schützt Dich nicht vor den Computern

Alle anderen werden aber auch umdenken müssen. Da kann man noch so darauf hoffen, dass Computer nie intelligent oder kreativ werden. Auch die  Wissensarbeiter werden von den Automaten herausgefordert.

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