Gentrifizierung in der Guten Stube

Als interessante Nebendiskussion zum Thema Gentrifizierung in Großstädten hatte ich neulich mit anderen Eltern das Gesprächsthema Revierverhältnisse zuhause im Laufe der Generationen. Gentrifizierung ist wenn Bevölkerungsgruppen einander hinterherziehen und dabei ganze Stadtviertel umwälzen. Meist von schäbig über hip hin zu unbezahlbar, sodass die Urbewohner wegziehen müssen. Dieser Artikel nimmt das freilich nicht so genau.

Eine kleine Chronik der Gentrifizierung der guten Stube.

Der Autor liebt Kinder
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If your team fights a lot, maybe they need more work

Some will hate me for this one…

Recently I’ve had a couple of whines with 2 friends. One senior developer and one laboratory head. Both have observed the connection between quality/errors and team workload for several years now. Their findings?

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Warum ich als Chaot und Freigeist trotzdem ein Fan von Compliance bin und Du es auch sein solltest!

Ich habe ein paar mal erlebt, dass Mitarbeiter kleiner Unternehmen (Beratungen, Agenturen, Startups) sich amüsiert haben über Regelwerke großer Unternehmen und Behörden: „bei uns ist das nicht so kompliziert, total verkrustet…“. Hier und da trafen sie auf das offene Ohr frustrierter Mitarbeiter und schon entstand die „Allianz der ganz Schlauen“ – mit im Wesentlichen drei Kern-Irrtümern:

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Jede Menge Deals in der grünen Zone – statt Kämpfen in der gelben!

Ich sage selten nein. Manche denken ich sei nicht so der durchsetzungsstarke Typ. Das ist gut so – es zeig, dass sie noch nicht erlebt haben, dass ich etwas durchsetzen musste. Sie erleben mich vor allem in der „grünen Zone“, die ich selbst mit erschaffe. In der grünen Zone wird verhandelt.

Wer keine Deals erzeugt, sondern sich aufs Kämpfen einlässt, ist sich selbst ein prima Feind.

Statt nein sage ich nämlich zum Beispiel „Ja, später“ oder „Ja, wenn…“. Wer auf Bitten oder Vorschläge mit nein antwortet, killt den Prozess des Gebens und Nehmens und macht daraus einen Kampf. Gelbe Zone! In der gelben Zone geht es nicht mehr um die Sache, die verhandelt wird. Dort geht es um Kampf. Wer darf hier entscheiden? Wer ist stärker? Wer gibt sich geschlagen? Hier kann man sich dann prima durchsetzen… Wenn man das möchte.

Ich würde diese Zone vermeiden, Leute. Das heisst nicht, dass ich Konflikte scheue. Ich möchte aber mehr erreichen als nur gewinnen. Durch permanentes Verhandeln. Denn dabei springt mehr Nutzen raus. Jede einzelne Verhandlung kann Dir einen win bieten.

Du möchtest mehr Gehalt? Ja super, wenn…

Du möchtest eine externe Schulung, die deutlich über dem üblichen Limit liegt? Klar, wenn…

Du musst heute deutlich früher los? Kein Ding, denn…

Wer Schwierigkeiten hat, diese Sätze voller Leidenschaft zu vervollständigen, sollte an seinem Verhandlungsgeschick feilen.

Viele Führungskräfte möchten instinktiv diesen Weg des „Erlaubens gegen Nutzen“ gehen. Einen Fehler machen manche aber: sie machen Deals, die für sie auf Dauer negativ sind: Ja, Du darfst (wenn Du mich dann in Ruhe lässt)… Ja ok (wenn du mich dann wieder magst)… das sind Deals, bei denen die FK auf Dauer verliert.

Drei starke Kommunikations-Hacks* für Führungskräfte

1. I „C“ your problem!

Diese Merkhilfe funktioniert nur auf Englisch: wenn jemand wiederholt auf Dich zukommt und seine Probleme zu Deinen macht, sag „I see your problem“ und strecke ihm imaginär (nur in Gedanken) Deine Hand entgegen, wobei Daumen und Finger ein C formen. Dieses C ist die Kurve, in die das Problem hinein geht und sofort wieder zum Gegenüber zurückgelenkt wird. I see your problem – ich nehme es zur Kenntnis, aber es ist und bleibt Deins! Wertschätze die Offenheit des Anderen und dann fordere ihn auf, selbst zu handeln: „Und was hast Du nun vor? Sobald Du eine Lösung vorschlägst, kann ich Dir vielleicht dabei helfen!“

2. Hast du schon…?

Eine wirksame Frage, die Du in der Regel stellen solltest, sobald ein Teammitglied zu Dir kommt, um sich über zwischenmenschlliche Probleme mit jemand anderem zu beschweren ist: Hast Du schon mit dem Anderen gesprochen? Wenn du Transparenz, Offenheit und Mut in Deinem Team förderst, kannst du nur gewinnen.

3. Aikido statt Karate

Oft ist es viel hilfreicher, nicht gegen jemanden zu argumentieren, sondern mit ihm. Projekt-Karate nenne ich es, wenn man verbal draufhaut und gegentritt. Sowas kannst Du ruhig öfter mal sein lassen. Das wären Sätze wie „Ja wie soll das denn funktionieren?“ oder „das ist doch ein Strohfeuer ohne nachhaltige Wirkung!“… Wie wäre es, wenn du viel öfter Sätze sagst wie „das klingt ja schonmal spannend, und jetzt überleg Dir noch wie Du das nachgehalten bekommst, dann wird es richtig cool!“ das nenne ich Projekt-Aikido, Aikido ist ein Sport, bei dem der Schwung des Gegners genutzt wird, um ihn zu werfen oder umzulenken.

* Hacks sagt man heutzutage, früher sagte man Tricks, Kniffe, Tipps oder einfach Ideen.

Angst als Treiber für Wandel

(Achtung, ironisch*): Lasst uns Deutschen unsere Angst! Die gehört zu uns wie der Laubmischwald, den wir abgehackt haben. Oder Biersorten wie Diebels, Hasseröder und Franziskaner, die die InBev für uns braut. Und jetzt wollen New Work Fuzzis uns diese Kulturkonstante austreiben? Mut, Fehlerkultur und Zukunftslust lecker machen? Da kriegt man ja Angst.

Andere Kulturen versprechen Paradiese. Zumindest kurzes Erleuchten vor dem Verwehen. Nur wir haben das Ragnarök, den Weltenbrand: alles futsch, basta. Und Odin hat es kommen sehen. Aber keiner wollte hören. Daher kommt die wunderbare „Ich habs doch gesagt“ Attitüde.

Und dann kommt der Fremde aus dem Süden, der alles anzündet. „Schuld sind die Anderen“ – ein Prinzip, perfektioniert in Germany. Der Wolf frisst den Boss, die Schlange vergiftet seinen Sohn, alle gegen alle. Alle gehen drauf. Das ist die Story. Und weil alles kaputt ist, kann man dann endlich was Neues starten. GREENFIELD.

Kontinuierlich verbessern? Pöh! Lernende Organisation? Geh! Wir wollen uns aktionistisch ins wilde Getümmel stürzen, gehemmt und getrieben zugleich von unserer geliebten Angst vor sonstwas. So ticken wir. Nehmt uns das nicht. Skål!

* teilweise

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