Führung durch Angst ist schrecklich und riskant. Ebenso Führung durch Wohlfühlkukucksheim!

Es soll Firmen geben, die mit ihrer Angstkultur zwar Höchstleistungen provoziert haben und phasenweise große Unternehmenserfolge erzeugen konnten, jedoch irgendwann gegen die Wand gekracht sind. Angst und das Setzen irrational hoher Ziele, ja sogar mehrerer strikt konträrer Ziele, führt zu „Impression Management“ wie es die Zeitschrift ORGANISATIONSENTWICKLUNG in ihrer aktuellen Ausgabe nennt. Durch Illusionen, Rhetorik und allerlei Tricks wird nach innen und außen signalisiert „Wir haben für die widersprüchlichen Ziele eine geniale Lösung! Alles im Griff“, weil sonst der eigene Kopf rollen würde. Ähnlich einer Diktatur bleibt allen, denen ihr Leben lieb ist, nur noch, dem Diktator zu melden, was er gemeldet bekommen will. Doch auch mit einer Wohlfühlkultur kann es gewaltig in die Hose gehen.

„Führung durch Angst ist schrecklich und riskant. Ebenso Führung durch Wohlfühlkukucksheim!“ weiterlesen

Effizienzarbeit: Führungskräfte machen sich das Leben selbst oft schwer!

Führungskräfte sollen „im Team eine Stelle für Zukunftsthemen freischaufeln“, oder „paar Stellen ausschwitzen“, oder „das Team auf Priothemen fokussieren“. Und das ist ansich schon nicht einfach. Es kann fachlich kompliziert sein und auch menschlich Kraft kosten, hier Veränderungen zu bewirken. In manchen Punkten tun sie sich aber auch immer wieder selbst keinen Gefallen. Effizienzarbeit kann deutlich einfacher sein als mancher denkt. Darum geht es im heutigen Artikel.

„Effizienzarbeit: Führungskräfte machen sich das Leben selbst oft schwer!“ weiterlesen

Warum ich ganz schreckliche Kunden suche, mit ganz verzwickten Problemen

Wer mir einen Auftrag gibt mit sehr schwierigem Klientel und so richtig schön verfahrener Situation, der kriegt mich zum halben Preis! Warum?

Also… Ich hatte neulich eine Gruppe Führungskräfte im Seminar, teils frisch in ihrer Rolle, teils lange Jahre in Führungsposition. Eine meiner Lieblingsdarstellungen in solchen Seminaren ist diese hier.

Ich habe keine Ahnung wer UrheberIn dieser Darstellung ist, oder wo ich sie aufgeschnappt habe. Sonst würde ich gern darauf verweisen.
„Warum ich ganz schreckliche Kunden suche, mit ganz verzwickten Problemen“ weiterlesen

Moderierende Führung: Moderations-Methoden sind nur Hilfestellungen. Es geht eigentlich auch ohne!

Nach einigen Jahren als Moderator fiel mir auf (ja, ich habe eine lange Leitung), dass Workshop-Methoden in der Regel alle dasselbe tun:

  • Aktivieren
  • Fokussieren
  • Sortieren

Egal, ob eine SWOT, ein Value Proposition Canvas oder die 4L-Retro: Es geht immer darum, die Teilnehmer

  • zum Mitmachen einzuladen
  • sie auf bestimmte Fragestellungen hinzulenken
  • die aufkommenden Inputs zu ordnen

Nun plädiere ich ja bekannterweise für eine stark moderierende Führung. Ich halte es für sehr nützlich, wenn Du als FK auch im Führungsalltag permanent aktivierst, fokussierst und ordnest.

Doch in den letzten Jahren beobachte ich eine wahre Methodenflut. Diese kommt unter anderem aus dem Systemischen Umfeld, aus der Agilen Welt, aus der New Work Ecke und auch von den Service Designern und von vielen anderen. Teils erfinden wir Moderatoren (oder neudeutsch Facilitatoren, „Strategic Designer“, oder „Irgendwas-Master“) auch einfach neue Methoden, weil uns die alten langweilig erscheinen. Das kann manchen überfordern. Wofür welche Methode?

„Moderierende Führung: Moderations-Methoden sind nur Hilfestellungen. Es geht eigentlich auch ohne!“ weiterlesen

Vernetzung als Führungsaufgabe

Spiegel Online schreibt im Artikel über Karriere in Homeofficezeiten Folgendes:

„Nur ein Fünftel der Befragten glaubt, dass zum beruflichen Erfolg zwingend Führungsverantwortung gehört – aber 61 Prozent denken, dass man für den Erfolg die richtigen Leute kennen müsse“.

Spiegel Artikel weiter zu posten ist sicherlich kein großer Mehrwert, ich möchte aber auf einen ganz speziellen Aspekt eingehen: Schlecht ist nicht, DASS man Leute kennen sollte, um voranzukommen. Schlecht ist, wenn man Vernetzung nicht oder einseitig betreibt.

„Vernetzung als Führungsaufgabe“ weiterlesen

Die Magie von „ein bisschen Training“ – wie Du Dich und Dein Team auf Trab bringst

Vor ca. 2 Monaten habe ich wieder angefangen zu schwimmen. Nach 25 Jahren Pause. 1995 ca. war ich mit in Berlin bei Jugend trainiert für Olympia. Unser Team belegte zwar einen der hinteren Ränge der Gesamtwertung, aber immerhin waren es die deutschen Meisterschaften. So schlecht kann ich als Schwimmer nicht gewesen sein. Dachte ich… bis neulich Samstag 9h im Hallenbad Wietze. Da dachte ich nach den ersten 10 Bahnen, ich würde verrecken. Letzten Samstag, nach nur 2 Monaten, schwamm ich 100 Bahnen und davon jede zehnte im Sprint. Dabei summte ich Unterwasser munter meine liebsten Starwars-Melodien. Ich habe den unter Sportlern bekannten Effekt der schnellen ersten Erfolge am eigenen Leib erlebt. Was dieser Effekt mit Teambuilding, Führung und Kompetenzentwicklung zu tun hat, darum soll es heute gehen.

Erste Erfolge sind meist leicht. Also hab doch einfach viele davon!

„Die Magie von „ein bisschen Training“ – wie Du Dich und Dein Team auf Trab bringst“ weiterlesen

Serie: Denkfehler im Job #10: Pävalenzfehler

Auch Base Rate Fallacy

„Es regnet, also wars die Ente!“

Es regnet, also wars die Ente! Auf diese Schlussfolgerung käme doch kein Mensch. Ist ja statistisch auch völlig plemplem.

Wenn man sich nicht bemüht, die tatsächliche statistische Wahrscheinlichkeit von etwas zu ermitteln, sondern stattdessen auf den GMV (gesunden Menschenverstand) vertraut, dann baut man seine Einschätzung meist auf irreführende Stereotype. Was das für Dein Leben, und vor allem berufliche Entscheidungen bedeutet, darum geht es heute.

„Serie: Denkfehler im Job #10: Pävalenzfehler“ weiterlesen

Psychologische Sicherheit. Psychologische Sicherheit. Psychologische Sicherheit.

Psychologische Sicherheit ist sicherlich wichtig, aber nicht alles. Es gibt auch noch andere Faktoren, die die Teameffektivitiät beeinflussen.

Wer googelt, weiß: die ersten Treffer erhalten viel Beachtung, die folgenden Treffer hingegen werden schnell ignoriert. Meistens ist das ziemlich schade. Witzig ist: Das gleiche Phänomen beobachtet man auch bei den Moden, was über die Arbeitswelt so geschrieben wird. In den letzten Jahren hat sich Google von einer Suchmaschinenfirma zu einer Quelle der Weisheit für alles und jedes gemausert. „Das macht Google so“ ist immer noch ein Top-Qualitätskriterium für Raumgestaltung, Bewerbungsgespräche oder Zusammenarbeit. „Google sagt“ nämlich zum Beispiel, Psychologische Sicherheit (PS) sei das wichtigste Kriterium für effektive Teams. Und da stürzen sich jetzt viele drauf. Google wird´s wissen. Aha. Ok. Heute geht es darum, was PS sein soll – und darum, welche anderen wichtigen Erfolgsfaktoren für Teamarbeit im Hype um die Psychologische Sicherheit leider auf den Plätzen 2, 3, 4… ziemlich unbeachtet versauern.

„Psychologische Sicherheit. Psychologische Sicherheit. Psychologische Sicherheit.“ weiterlesen

Swift Trust 2 – Kritik an der Theorie vom Instant-Vertrauen

Debra Meyerson und Andere* haben ein wunderbares Phänomen beschrieben: Swift Trust. Der magische Prozess, wenn Leute sich sofort Vertrauen. In einem früheren Post habe ich darüber schon einmal geschrieben und argumentiert, warum Du viel mehr Rotation in Deine Bude bringen solltest. Diesmal setze ich mich mit der Kritik an der Theorie „Swift Trust“ auseinander und bleibe natürlich voll bei meiner Linie.

People over Process – gilt das auch für Bruce Tuckmans Eieruhr der Teamentwicklung?

Was ist Swift Trust?

„Swift Trust 2 – Kritik an der Theorie vom Instant-Vertrauen“ weiterlesen

Kultur wird individuell konstruiert – „die Kultur“ gibt es nicht

So, heute wird es wieder polemisch, aber so macht es halt am meisten Spaß. Und ich habe ja auch Recht: Kultur wird immer gern definiert als „was wir hier so machen“. Definition Wikipedia „Kultur bezeichnet im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbstgestaltend hervorbringt – im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur.“ Definition Gabler Wirtschaftslexikon: „Unter Kultur (von lat. „cultura“, „Bearbeitung, Anbau, Pflege“) wird das vom Menschen materiell und immateriell Geschaffene verstanden, im Gegensatz etwa zur Natur.“ Definition Merriam Webster (grob zusammengefasst): Geteilte Werte, Verhaltensmuster, Lebensweisen… Und jetzt komm ich. Unternehmenskultur ist zwei ganz unterschiedliche Dinge zur selben Zeit – einmal das was da oben steht, und einmal das, was jede(r) Einzelne sich konstruiert. Und nicht zu knapp. Was heißt das für Führungskräfte, Changeberater, Moderatoren? Darum geht es mir heute.

„Kultur wird individuell konstruiert – „die Kultur“ gibt es nicht“ weiterlesen
%d Bloggern gefällt das: