Personaler und Chefs, wie steht ihr zu Nebentätigkeiten? Ich bin Fan. Hier 7 Argumente:
1. Durch Einblicke in andere Branchen schaue ich permanent fachlich über den Tellerrand.
2. Ich kann unbefangener im Auftreten und in meinen Äußerungen sein, da mein Einkommens nicht an einem einzigen Faden hängt.
3. Mir gibt es neue Energie, ab und zu außerhalb des eigentlichen Systems zu arbeiten. Davon profitiert auch mein Hauptarbeitgeber.
4. Durch permanente Vergleiche weiß ich, was ich an meinem Hauptjob habe. Und ich stelle keine realitätsfernen Forderungen, die meist eh nur Augenrollen erzeugen. Ich weiß aber auch aus erster Hand, was woanders wirklich besser läuft und kann es viel profunder vorschlagen.
5. Ich trainiere mein Gehirn ganzheitlicher, da ich in der Nebentätigkeit ein viel breiteres Aufgabenspektrum erfüllen muss (nämlich alles).
6. Mein berufliches Selbstwertgefühl speist sich nicht ausschließlich aus der vermeintlichen Wertschätzung im Hauptjob. Ich bekomme aus vielen Quellen Anerkennung (oder einen auf den Deckel). Das macht das Feedback auch valider, es wird viel repräsentativer.
7. Ich kann Karriere machen, wienumd wo es mir selbst gefällt. Geht es im Hauptjob voran, schraube ich die Nebentätigkeit etwas herunter. Geht es nicht voran, mache ich halt erstmal Karriere in meiner eigenen 1 Mann Bude (hiermit ernenne ich mich zum Head of Everything Europe und nächste Woche lege ich mir meinen Wachstumsplan vor).
Was meint ihr? Nebentätigkeit für alle? Vielleicht sogar Nebentätigkeit aktiv pushen?
Ich denke, Gegenargumente werden sich eher aus Einzelfällen ergeben, in denen jemand es z.B. keine Erholung mehr hat oder incompliant wurde. Und wer weiß, wenn ein MA nicht genug performt, aber eine NT beantragt – vielleicht ist es sogar besser, diese dann zu genehmigen als sie abzulehnen, aus o.g. Gründen.