Feedback! Neue Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der IESE Business School in Barcelona

Ich freue mich immer, wenn Forscher sich praktischer Themen aus der Arbeitswelt annehmen. Man liest ja sonst sehr viel bla blubb von Leuten, die irgendwann im Laufe Ihres Lebens in einen Topf voll Dunning Kruger Saft gefallen sind. Was haben die Forscher nun zum Thema Feedbackkultur erforscht?

In einem Experiment wurden 112 Studierende verschiedener Fachrichtungen und 28 Personen aus dem Management mit mindestens sieben Jahren Berufserfahrung zu einem Laborexperiment geladen, in dem sie in kleinen Gruppen spielten. Spielvariante A erforderte Egoismus, Variante B erforderte Kooperation, um zu gewinnen.

Nach den Runden gab es 3 unterschiedliche Formen von Feedback:

1. individuelles Feedback zur eigenen Performance

2. oder individuelles Feedback und zusätzlich Informationen über die Gruppenperformance

3. oder Feedback zur eigenen Leistung im Vergleich zu allen anderen als Ranking

Diese drei Arten von Feedback wirkten sich deutlich auf das weitere Verhalten der Spieler aus.

Individuelles Feedback führte zu guter Performance im egoistischen wie im kooperativen Spiel, die Spieler passten ihr Verhalten jeweils an die Spielvariante an.

Zusätzliches Feedback über die Gruppenperformance führte zu überwiegend kooperativem Spielen, auch dort wo Egoismus zum Ziel geführt hätte. Sie wurden quasi zu harmoniesüchtig, zum eigenen Schaden.

Rankings als Feedback führten zu übersteigertem Konkurrenzverhalten auch in den Spielvarianten, in denen Kooperation mehr für alle gebracht hätte. Sie wurden blind für Win-Win, zum Schaden aller.

Jan K. Woike vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung: „Wenn der Vergleich mit anderen im Vordergrund steht, nehmen sowohl Studierende als auch Manager sichere finanzielle Verluste in Kauf, nur um ihren Mitspielern noch größere Verluste zuzufügen“.

Übrigens: die erfahrenen ManagerInnen handelten kein Stück weiser als die StudentInnen.

Quelle: https://www.mpg.de/14434978

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