Warum ich als Chaot und Freigeist trotzdem ein Fan von Compliance bin und Du es auch sein solltest!

Ich habe ein paar mal erlebt, dass Mitarbeiter kleiner Unternehmen (Beratungen, Agenturen, Startups) sich amüsiert haben über Regelwerke großer Unternehmen und Behörden: „bei uns ist das nicht so kompliziert, total verkrustet…“. Hier und da trafen sie auf das offene Ohr frustrierter Mitarbeiter und schon entstand die „Allianz der ganz Schlauen“ – mit im Wesentlichen drei Kern-Irrtümern:

Einzeller: Können zwar machen, worauf sie Lust haben, werden so aber auch nie ein T-Rex.

1. Viel zu viele Regeln!
2. Vertraut doch mal den Menschen!
2. Die Wahrheit sieht doch eh anders aus!

Ich als nun wirklich nicht sonderlich angepasster Typ, möchte da mal gegen reden:

1. Da sind gar nicht zu viele Regeln: Die meisten Regeln kriegt man im Alltag gar nicht zu spüren. Immer wenn ich nach konkreten Beispielen frage, kommen nur Einzelfälle. Die Energie die ins Aufregen gesteckt wird, übersteigt die für das einhalten der Regeln.

2. Es geht nicht um Misstrauen: Deutschland ist auch hoch reguliert, das nervt zwar hier und da, aber in weniger regulierte Länder wandern deswegen kaum Leute aus. Warum? Weil es gar nicht so schlecht ist hier. Regeln sind kein Ausdruck von Misstrauen, sondern sie sollen etwas regeln. Und darauf, dass es ziemlich geregelt läuft in Deutschland, vertrauen wiederum sehr viele Menschen in der Welt. Ignoriert wird,  wie es um das Vertauen allgemein stünde, sobald wir aufhören, unsere Gesellschaft zu regeln.

3. Realität eh anders: Kriminalität existiert, lasst uns die Gesetze abschaffen. Absurd oder?

Wer machen möchte was er will, kann dies nicht in einem großen Verbund von Menschen tun. Er muss dann auf sich gestellt Bakterie bleiben, während andere sich gemeinsam zum T-Rex weiterentwickeln. Ja, kleine Einheiten können deutlich unregulierter arbeiten. Aber sie sterben auch millionenfach häufiger als große Organisationen.

Bei kleinsten Einheiten geht es oft darum: einer von Millionen wird schon überleben. Bei den ganz Großen geht es aber darum: WIR wollen weiterleben.

Bist du also ein Externer, denk mal drüber nach: Mehrwert generierst du, wenn du deinen Kunden Wege aufzeigst, was sie denn nun tun können. Stimm hingegen bloß nicht in fraternalisierendes Gejammere ein.

Wo ich mitgehe, ist:

– vermittle Regeln und deren Gründe excellent

– designe Prozesse so, dass es leicht fällt, Regeln einzuhalten, und schwer fällt, überhaupt was falsch zu machen

– lass kluge Leute das Portfolio von Regeln weiterentwickeln und konsistent gestalten

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